ORCHESTER
HAMBURGER CAMERATA
Mit ihren durchdachten Programmen und ihrem einzigartigen Profil als freies und flexibles Kammerorchester prägt und bereichert die Hamburger Camerata seit bald 40 Jahren das Musikleben Hamburgs. Im Bewusstsein, dass Musik neue Horizonte eröffnen, zeitrelevante Themen in den Fokus rücken, Verständnis schärfen und unser Zusammenleben mitgestalten kann, hat es sich die Hamburger Camerata dabei in den letzten Jahren konsequent zum Ziel gemacht, jede Saison unter ein möglichst viele Menschen ansprechendes Motto zu stellen. Die Programme der einzelnen Konzerte werden also nie beliebig zusammengestellt, sollen nicht – wie im Konzertbetrieb oft unvermeidbar – allein den Wünschen und Erwartungen der Künstler:innen und Zuhörer:innen folgen oder den Gewohnheiten und Verkaufsgesetzen der Branche nachkommen. Vielmehr soll eine jede Spielzeit zu einer Art musikalischer Gedankenreise für das Publikum werden, jedes Konzert ein Ort des gesellschaftlichen Austauschs, Bewusstwerdens und Nachdenkens über unsere Zeit und/oder die Welt der Musik und ihre Traditionen, Gewohnheiten und Chancen.
2021/22 startete die Hamburger Camerata nach der „Corona-Pause“ ganz neu, indem sie sich unter dem Motto „Annäherungen“ nicht nur das Zusammenspielen schrittweise wiedereroberte, sondern auch scheinbar vertraute Klassiker verschiedener Gattungen aus jeweils überraschenden Perspektiven neu beleuchtete. Auch die Saison 2022/23 stand ganz im Zeichen aktueller gesellschaftlicher und politischer Entwicklungen: Unter dem Motto „Starke Partner“ widmete sich dieCamerata – das Kammerorchester der Hansestadt – in jedem ihrer Abo-Konzerte einer anderen Partnerstadt Hamburgs, ließ Werke dort und hier geborener bzw. ansässiger Komponisten erklingen und „be-tonte“ damit als Antwort auf den russischen Angriffskrieg in der Ukraine Werte wie Freundschaft, Zusammenhalt,
Solidarität und kulturellen Austausch. 2023/24 folgte unter dem Motto „Hey Haydn, what about …?“ die Auseinandersetzung mit den uns gegenwärtig beschäftigenden Themen Klimawandel, kulturelle Ausgrenzung und Fremdenhass, Diversity und Gleichberechtigung sowie Krieg und Frieden, jeweils mit Blick auf ihre Relevanz schon zu Joseph Haydns Zeiten. Auf ihr ureigenes Profil als Kammerorchester, das in seiner Identität alle Aspekte solistischen, kammermusikalischen und orchestralen Musizierens vereint, besann sich die Hamburger Camerata dann in der Saison 2024/25: Unter dem Motto „Camerata concertante“ wurden in unter-schiedlichen solistischen Konstellationen die vielen Aspekte des „Konzertierens“ auch innerhalb des eigenen Mitgliederstamms ausgelotet. Die Saison 2025/26 „Multitudes“ wird, in Zusammenarbeit mit dem Multiinstrumentalisten Sergej Malov, einmal mehr die musikalische Offenheit und Vielfalt der Hamburger Camerata feiern und die Alchemie des miteinander Musizierens quer durch eine
Vielheit von Stilen und Epochen erkunden.
Um die Begeisterung für die Musik auch an die nachwachsende Generation weiterzugeben, veranstaltet die Hamburger Camerata seit fünfzehn Jahren die Elbwichtel-Konzerte, gibt Familien-, Schüler und Kita-Konzerte. Überdies erhalten junge Musikerinnen und Musiker in der Konzertreihe „Jungs & Deerns“ ein Forum – im exquisiten Ambiente der Elbphilharmonie. Dort können sie sich solistisch, aber auch im Dirigierfach mit dem Berufsorchester erproben.
In der Geschichte der Hamburger Camerata prägten und prägen die Musikerpersönlichkeiten Claus Bantzer, Max Pommer, Ralf Gothóni, Gustav Frielinghaus, Simon Gaudenz und die Geigerin Joanna Kamenarska die Geschicke des Ensembles. Nicht nur in Hamburg, sondern auch bei Gastspielen z. Bsp. beim Schleswig Holstein Musikfestival, bei den Festspielen Mecklenburg - Vorpommern oder dem Usedomer Musikfestival konnte die Hamburger Camerata Erfolge feiern. Damit Musik ihre lebendige Dynamik behält, vergibt das Ensemble immer wieder auch Aufträge an zeitgenössische Komponisten: Jan Müller- Wieland, Theo Brandmüller, Peter Michael Hamel oder Moritz Eggert haben bereits für die Hamburger Camerata komponiert. In der langen Liste namhafter Solistinnen und Solisten, mit denen das Ensemble zusammengearbeitet hat, finden sich etwa Vadim Repin, David Geringas, Sharon Kam, Olga Scheps, Juliane
Banse, Olaf Bär, Jens Peter Maintz oder Martin Stadtfeld. Überdies gastierten in interdisziplinären Projekten bekannte Schauspieler wie Dominique Horwitz, Katharina Thalbach, Ulrich Noethen und Wanja Mues.